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Experteninterview: Warum sollten Unternehmen auf Energiemonitoring setzen?

Mitarbeiter in Produktionshalle

Mit Energiemonitoring haben Unternehmen ihren Verbrauch im Blick. Die Vorteile: Kontrolle und Einsparungen. Eine regelmäßige Überwachung von Anlagen verhindert einen unnötigen Mehrverbrauch an Energie und damit verbundene Kosten. Wie Sie mithilfe von Monitoring Energie einsparen, Kosten langfristig senken und Prozesse optimieren können – darüber haben wir mit unserem Experten Sebastian Hankel gesprochen.

Herr Hankel, was bringt ein Energiemonitoring für Unternehmen?

Softwaregestütztes Verbrauchscontrolling liefert im Zusammenhang mit Energiemanagement, zum Beispiel nach ISO 50001 oder DIN EN 16247, die Grundlage für den Transparenzgewinn von Energieströmen. So erkennen Unternehmen unnötige Verbräuche.

Kostentreiber lassen sich oftmals schon anhand der Lastgangsanalyse erkennen und aufdecken. Vermeidbare Grundlasten am Wochenende beispielsweise können ein Indiz dafür sein, dass ineffiziente Anlagen laufen. Diese Prozesse können entsprechend angepasst und optimiert werden.

Außerdem geht es beim Energiecontrolling um die stetige Überwachung der Verbrauchssituation und der Anlagen. Das Monitoring liefert den Unternehmen über Schwellwertbetrachtung die nötigen Werte und zielgerichtete Benachrichtigungen, um zu handeln.

Auf welche technischen Hürden können Unternehmen bei der Implementierung treffen?

Herausfordernd können zum einen die Platzverhältnisse sein. Beim Hauptenergieträger Strom müssen bei bestehenden Anlagen oft Stromwandler und Messgeräte nachgerüstet werden. Dies ist zum Beispiel bei einer zu engen Kabelverlegung schwierig.

Zum anderen ist die Übertragung von Daten wie Zählerstände und Verbräuche zwischen den Datenloggern und den zentralen Servern eine Hürde. Außerdem haben hier auch die betriebseigene IT-Abteilung und externe Systemhäuser ein Mitspracherecht.

Es muss eine Lösung gefunden werden, die allen Anforderungen und den Unternehmensvorgaben gerecht wird. Das gilt auch für wichtige Produktions- oder Dienstleistungsbereiche, die nicht unterbrochen werden können, z. B. in Kliniken. Aktuell müssen zudem Lieferzeiten und Installationskapazitäten beachtet und in die Planung mit einbezogen werden.

Wie aufwendig ist es, ein Energiemonitoring-System zu implementieren?

Aus unserer Sicht ist eine solche Implementierung mit dem richtigen Installationspartner nicht schwer, auch wenn es viele Herausforderungen gibt. Wir gestalten die Installation der Software so einfach wie möglich, sodass die betriebsinterne IT gut damit arbeiten kann.

Die Datenlogger-Übertragung ist heute auf dem neuesten Stand – auch was technische Anforderungen betrifft. So sind sogar Installationen möglich, bei denen z. B. Rohre getrennt und Messgeräte für Wärme, Kälte oder Dampf invasiv eingesetzt werden müssen.

Wichtig ist dabei immer eine entsprechende Planung. In den letzten Jahren wurden viele Messgeräte verbaut oder zumindest Vorkehrungen getroffen, das macht eine Implementierung einfacher.

Welche Kosten kommen auf Unternehmen zu?

In vielen Fällen ist mit geringem Aufwand und niedrigen Investitionskosten schon ein großer Transparenzgewinn möglich. Wichtig ist dabei, eine intuitive Software nutzen zu können, welche die Verbrauchssituation in Unternehmen verständlich abbildet.

Kosten entstehen z. B. für Messgeräte, Sensoren, Datenlogger und Übertragungstechnik sowie für Softwarelizenzen. Auch die Inbetriebnahme- und Anbindungsdienstleistungen und die Installation durch externe Partner müssen budgetiert werden. Hinzu kommen laufende Kosten für das Betreiben und Pflegen von Software und Servern sowie Supportdienstleistungen. Schulungen und Workshops tragen zu erfolgreichen Projekten und zum gewünschten Erfolg bei, eine einfache Software steigert Einsparpotenziale.

Es gibt eine Daumenregel: Als erste Investition sollten drei Prozent der jährlichen Energiekosten eingesetzt werden. So lassen sich im Schnitt fünf bis zehn Prozent Energieeinsparung erzielen. Durch Förderprogramme der BAFA oder regionale Programme können Unternehmen zudem mit bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten unterstützt werden.

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