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LKW Ladenburger

Holzwerke Ladenburger

Energiemanagement wichtiger Teil der Nachhaltigkeitsstrategie

Als natürlicher CO2-Speicher ist Holz wertvoll für den Klimaschutz. Die Holzwerke Ladenburger haben sich auch für das Unternehmen hohe Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Ein wichtiger Bestandteil, um diese zu erreichen, ist das Energiemanagement. 

Der Anstoß dazu kam von Christoph Ladenburger. Er startete im Jahr 2011 als Holzbauingenieur in dem Unternehmen, das mit rund 800 Mitarbeitern und einer Sägeleistung von 1,1 Millionen Festmetern Rundholz im Jahr eines der führenden holzverarbeitenden Unternehmen in Europa ist. Heute ist Christoph Ladenburger Geschäftsführer und alle vier Ladenburger-Standorte in Deutschland sind ISO-50001-zertifiziert – nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung.  

econ sens3 auf Hutschiene

Von der Schätzung zur Messung

Den Leitfaden bildet die ISO 50001. Um auch den Stromverbrauch den einzelnen Prozessen zuordnen und die SEUs (Significant Energy Users) ermitteln zu können, nutzte Ladenburger fünf unserer Energie- und Leistungsmessgeräte econ sens3. „Sie passen auf die Hutschiene und lassen sich schnell wechseln, sodass wir damit einiges messen konnten. Doch schnell haben wir gemerkt: Das reicht nicht. Denn unser Anspruch war es, die Firma auch hinsichtlich Energieeinsatz und -verbrauch wirklich zu verstehen“, erläutert Lorenz Eisenmann, Verantwortlicher für Prozesstechnologie und Mitglied im Energiemanagementteam bei Ladenburger. 

Deshalb rüstete Ladenburger alle Niederspannungshauptverteilungen mit Impulsgebern aus. Die Messdaten laufen auf einen Server, sodass die EnPIs, also die Energy Performance Indicators (Energiekennzahlen), berechnet werden können. Hierfür – und für viele andere Auswertungen und Berichte – setzt Ladenburger auf unsere Energiemanagement-Software econ4. Ein Grund hierfür war, dass die BAFA-gelistet und damit förderfähig ist. 

Inzwischen sind an drei der vier Ladenburger-Standorte in Deutschland insgesamt 109 Messstellen in econ4 integriert. Die meisten Messgeräte waren bereits vorhanden, mit ihnen erfasst Ladenburger Strom, Gas, Druckluft, Wärme, Leim- und Pelletmengen. Hinzu kamen 22 econ sens3, die jetzt für dauerhafte Messungen fest installiert sind. 

Bei Messgeräten, die nicht elektronisch auslesbar sind, nimmt Eisenmann die Messwerte händisch auf und trägt sie in econ4 ein. So sind auch diese Werte in Auswertungen integrierbar. Er nutzt das z. B. für die Pegelstände der Leimbehälter, um zu überwachen, ob das Mischverhältnis beim Zweikomponentenleim stimmt. „Das fällt zwar nicht direkt unter Energiemanagement, aber econ4 bietet diese einfache Möglichkeit, also nutze ich sie.“

Das ist ein großer Vorteil der econ4 Software: Obwohl unsere Messgeräte von verschiedenen Herstellern stammen, können wir alle Daten mit der Software auslesen und auswerten.

Lorenz Eisenmann, Verantwortlicher für Prozesstechnologie und Mitglied im Energiemanagementteam bei Ladenburger

Fokus auf Significant Energy Users

Das Hauptaugenmerk lag im ersten Schritt jedoch auf den SEUs, also den größten Energieverbrauchern. econ4 stellt diese in der ABC-Analyse nicht nur als Balken dar, sondern zeigt auch anhand eines Tortendiagramms, wie groß das Stück jedes Verbrauchers am Gesamtverbrauch ist. „Das ist einfach und übersichtlich – und es macht einen großen Unterschied, ob man das weiß oder ob man es anhand eines Schaubilds vor Augen hat“, so die Erfahrung von Lorenz Eisenmann. 

Effizientere Druckluft-Erzeugung 

Ein signifikanter Teil des Energieverbrauchs entfällt bei Ladenburger auf die Druckluft. Um hier die Effizienz zu steigern, hat Ladenburger zahlreiche Maßnahmen durchgeführt:

  • Vermeiden von Leckagen: Da sie oft lange unentdeckt geblieben waren, nutzt Ladenburger ein Leckagemessgerät von Sonotec. 
  • Kompressoren-Steuerung mit dem Airleader von WF Steuertechnik, installiert und betreut durch Postberg. Zusammen mit dem Hersteller haben wir eine Schnittstelle zu econ4 geschaffen, sodass Ladenburger auch die Airleader-Messdaten in unserer Software auswerten kann. „Hier sehen wir beispielsweise, was wir durch das schnelle Schließen der Leckagen einsparen. Das erhöht auch die Motivation der dafür zuständigen Kollegen“, so Eisenmann. 
  • Ersatz zweier Elektrokompressors durch ein Druckluftwärmekraftwerk
  • Einsatz des eSaver® Tiefpassfilters 

Mit diesen Maßnahmen konnte Ladenburger den Verbrauch im Bereich der Druckluft um rund 30 Prozent reduzieren. 

Anlage

Moderne, energieeffiziente Technologien

Darüber hinaus ersetzte Ladenburger einige Anlagen durch neuere Modelle, die energieeffizientere Technologien nutzen, etwa die Produktionsanlagen zur Herstellung von Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz, die Trocknungsanlage sowie die Zuführung des Sägewerks. 

Die econ4-Auswertungen zeigten die Ergebnisse: Die neue Pressentechnik mit Mikrowellen-Technologie benötigt ungefähr genauso viel Energie wie die alte Technik, verkürzt den Trockenprozess jedoch von üblicherweise einer Stunde auf sechs Minuten. Bei der Sägewerks-Zuführung hat sich der Stromverbrauch mehr als halbiert.

Das alles ist nur möglich durch die absolute Unterstützung der Unternehmensleitung. „Christoph Ladenburger treibt das Energiemanagement auch aktiv voran“, berichtet Lorenz Eisenmann. Und weil Nachhaltigkeit fester Bestandteil der Ladenburger-Philosophie ist, fließt die energetische Beratung auch in andere Entscheidungsprozesse ein.

Holz

Erfolgsformel für fortlaufende Verbesserungen

Weiterhin schreibt die ISO 50001 eine fortlaufende Verbesserung der energiebezogenen Leistung vor. Hierfür lautet die Erfolgsformel von Lorenz Eisenmann: 

Weiterbilden, Ideen von außen aufnehmen und dabei für alles offen sein. 

Aktuell steht die Weiterentwicklung der Kennzahlen auf der Tagesordnung. Anfangs genügten übergreifende Kennzahlen, die wichtigste war der Gesamtenergieeinsatz pro Kubikmeter verarbeitetes Holz. Darauf folgten produktspezifische Kennziffern, etwa der Energieverbrauch pro erzeugter Tonne Pellets. Mit dem Kennzahleneditor in econ4 lassen sie sich schnell und einfach anlegen und stehen dann zur Auswertung zur Verfügung. Jetzt entwickelt das Energiemanagement-Team zudem OEE-Kennzahlen (Overall Equipment Effectiveness) und arbeitet daran, Gradtagszahlen in die Kennziffern einzubeziehen. 

Eisenmann nutzt die Kennzahlen nicht nur für das Energiemanagement, sondern auch zur Anlagenüberwachung: Zeigen sie einen höheren oder geringeren Verbrauch als üblich, und gibt es dafür keine Erklärung, heißt es, auf Fehlersuche zu gehen. 

Weitere Maßnahmen sind ebenfalls in der Planung. So besteht die Überlegung, beim Sägewerk lastabhängige Werkzeugwechsel einzuführen, d. h. ab einer gewissen Stromaufnahme ein anderes Werkzeug einzusetzen. Damit die Energieeffizienz dadurch tatsächlich gesteigert wird, werden vorab verschiedene Szenarien durchgespielt und beobachtet, welche Stillstandzeiten damit verbunden sind und wie die jeweilige Energiebilanz aussieht. In econ4 kann Eisenmann das sofort ablesen und hat somit eine gute Entscheidungsbasis

In den kommenden Jahren werden wir unsere Energieeffizienz immer weiter verbessern. Mit econ sind wir dafür bestens gerüstet.

Lorenz Eisenmann, Verantwortlicher für Prozesstechnologie und Energiemanagement bei Holzwerke Ladenburger

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